TelefonSeelsorge®
02.12.2021

TelefonSeelsorge würdigt den Einsatz am Telefon, im Chat und per Mail

TelefonSeelsorge würdigt den Einsatz am Telefon, im Chat und per Mail

Ehrenamtlich Engagierte sind wichtigste Ressource für 24/7-Krisenberatung

 

Die TelefonSeelsorge Deutschland nimmt den internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember zum Anlass, auf die Arbeit ihrer ehrenamtlich Engagierten hinzuweisen. Der Tag setzt ein Zeichen für die Wichtigkeit von menschlicher Solidarität und Zugewandtheit. Darauf weisen die beiden Vorsitzenden Frank Ertel und Michael Hillenkamp hin.

 

„Was unsere Ehrenamtlichen vor allem auszeichnet, ist ihre Zuhörkompetenz“ sagt Pfarrer Frank Ertel. „Nur wenn sich Menschen gehört und verstanden fühlen, können sie sich auf einen Beratungsprozess einlassen. Nicht nur am Telefon, auch im Chat und beim Lesen von Mails ist es entscheidend, in die Worte hineinzuhören und das jeweilige Anliegen empathisch nachzuvollziehen.“

 

Rund 7.700 Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft bringen diese Fähigkeit in ihr Ehrenamt ein oder lernen sie in der Ausbildung für die Telefon- und Online-Seelsorge.

 

„Unsere Ausbildung ist anspruchsvoll und zeitaufwendig“, so Michael Hillenkamp. „Sie geht in der Regel über ein Jahr und umfasst rund 140 Stunden. In dieser Zeit lernen unsere zukünftigen Ehrenamtlichen sich selbst besser kennen, sie lernen einzuschätzen, welche Themen sie besonders berühren und sie lernen Gesprächsführung. Bei uns heißt das: sie lernen so zuzuhören, dass sich ein konstruktiver Prozess entwickeln kann, aus dem in der Praxis beide Seiten gestärkt hervorgehen.“

 

Denn TelefonSeelsorge könne auf Dauer nur gelingen, wenn das bürgerschaftliche Engagement der vielen Ehrenamtlichen für diese auch befriedigend sei. „Ich merke am Telefon, aber auch im Chat sehr schnell, ob es mir gelingt, eine Verbindung zu meinem Gegenüber zu bekommen“, berichtet Ulla Herner*. „Dabei hilft es, gerade am Anfang, viel Raum zu geben, aber auch nachzufragen, zu klären, ob ich die Dinge richtig verstehe und vor allem: die ganz konkrete Lebenssituation, von der ich hier erfahre, ernst zu nehmen.“

 

Durchschnittlich zwölf Stunden im Monat widmet Ulla Herner* ihrem Ehrenamt, dazu kommen regelmäßige Supervision und Fortbildungen. Sie macht das – wie viele andere – schon seit über zehn Jahren. „Das würde ich nicht tun, wenn ich davon nichts hätte“, betont sie. „Die TelefonSeelsorge ist ein „Entwicklungsbeschleuniger“; alle die ich kenne, haben von dieser Ausbildung und der sich anschließenden ehrenamtlichen Tätigkeit profitiert. Wenn ein Gespräch gelingt, dann spüren wir das und fühlen uns bereichert. Von daher sind nicht nur unsere Anrufenden häufig explizit dankbar – wir sind es auch.“

 

Die TelefonSeelsorge bildet in ihren 104 Dienststellen regelmäßig für die Arbeit in der Telefon- und Online-Seelsorge aus. Die zukünftigen Ehrenamtlichen kommen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen. Willkommen sind alle Erwachsenen, die sich nach der einjährigen Ausbildung für zwei Jahre einbringen können. Die Eignung für das Ehrenamt wird in Auswahltagen und persönlichen Gesprächen geklärt. Dazu gehört die Bereitschaft, auch Nachtdienste zu übernehmen. Wer sich dieses bereichernde ehrenamtliche Engagement vorstellen kann, findet hier die nächstgelegene Dienststelle für mehr Informationen und die Ausbildung.

 

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