Veröffentlicht am: 23.05.2025

TelefonSeelsorge Deutschland weist hin auf die Aktionswoche gegen Einsamkeit

Seit Jahren ist Einsamkeit konstantes Thema in den Kontakten der TelefonSeelsorge

 

Die TelefonSeelsorge Deutschland (TSD) weist hin auf die Aktionswoche gegen Einsamkeit des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Das Thema wird seit einigen Jahren von politischer Seite verstärkt aufgegriffen. Das ist auch notwendig, denn Einsamkeit betrifft zunehmend mehr Menschen. Bei der TelefonSeelsorge ist das Thema seit Jahren Spitzenreiter bei den von Ratsuchenden benannten Problemen.

Was ist Einsamkeit?

„Einsamkeit ist ein Zustand, der Menschen auf verschiedensten Ebenen negativ betrifft“, sagt Frank Ertel, Vorsitzender der TelefonSeelsorge Deutschland. „Einsamkeit entsteht aus der Diskrepanz zwischen erlebten und erwünschten sozialen Beziehungen. Sie kann zu Gefühlen von Schmerz, Wut, Angst und Sinnverlust bis hin zu suizidalen Krisen führen.“

Während der Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 werden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die Möglichkeiten zu sozialen Kontakten eröffnen und zu Schritten aus der Einsamkeit ermutigen sollen. Mehr Informationen dazu gibt es unter https://kompetenznetz-einsamkeit.de/aktionswoche.

Mit Einsamkeit leben lernen

Bei der TelefonSeelsorge ist die Einsamkeit vieler Ratsuchender sehr präsent. „Seit Jahren ist es das am häufigsten benannte Thema der Gespräche“, so Ludger Storch, Leiter der TelefonSeelsorge Bochum und Sprecher der Arbeitsgruppe Statistik der TSD. „Es gibt Ratsuchende, die uns sagen, dass sie außer mit uns mit niemandem sprechen (können) – dauerhaft.“ Das Thema Einsamkeit spielt in 25 Prozent der Gespräche eine Rolle.

Wichtig sei, die Scham zu überwinden, die mit Einsamkeit verbunden ist. „Einsamkeit wird von den Betroffenen selbst als Scheitern und Versagen erlebt“, führt Frank Ertel aus. „Unser Ziel in den Seelsorge-Gesprächen mit einsamen Menschen ist es nicht, die Einsamkeit zu überwinden, denn das können wir nicht. Aber im empathischen Zuhören kann es gelingen, die mit der Einsamkeit verbundene Entfremdung aufzuheben und Scham und Verbitterung zu lindern. Das Zuhören hilft so, mit der Einsamkeit leben zu lernen. Daraus kann innerer Reichtum und Lebensqualität entstehen.“