Veröffentlicht am: 02.12.2025
TelefonSeelsorge macht auf den steigenden Bedarf und die notwendige Unterstützung für Betroffene, Angehörige und Mitarbeitende des Hilfesystems aufmerksam
Zum Welttag der Suizidprävention erinnert die TelefonSeelsorge daran, dass Suizidprävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Damit Menschen in Krisen auch künftig verlässlich Hilfe finden, braucht es ein starkes Suizidpräventionsgesetz, das niedrigschwellige Angebote dauerhaft sichert und flächendeckend ermöglicht. Nur so kann gewährleistet werden, dass Unterstützung nicht vom Wohnort oder von knappen Ressourcen abhängt.

Der Gesprächsbedarf steigt
Immer mehr Menschen in Deutschland suchen in akuten Lebenskrisen Unterstützung. Nach den Erfahrungen der TelefonSeelsorge steigt die Zahl der Gespräche über Suizidgedanken. Die Niederschwelligkeit des Angebotes erleichtert die Kontaktaufnahme. Allein im Jahr 2024 meldeten sich 59.470 Menschen telefonisch mit suizidalen Gedanken, dazu kamen 17.802 Kontakte über Mail und Chat. In rund 12.000 Fällen äußerten die Ratsuchenden konkrete Suizidabsichten. Diese Zahlen machen deutlich: Suizidprävention ist notwendig und bleibt eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe.
„Dass heute offener über Suizidgedanken gesprochen wird, ist ein wichtiger Fortschritt“, sagt Lydia Seifert von der TelefonSeelsorge Deutschland. „Offenheit ist der erste Schritt und sie ermöglicht, dass Menschen schneller die Hilfe bekommen, die sie brauchen.“
Suizidprävention bedeutet Schulung und Kompetenzprofil
Die Qualifikation der Mitarbeitenden bei der TelefonSeelsorge umfasst eine Ausbildung mit mehr als 120 Stunden und wird durch ständige Fortbildung aktualisiert.
„Unsere Ehrenamtlichen sind umfassend geschult mit mehr als 120 Stunden Ausbildung. Sie wissen, wie entscheidend die richtige Kommunikation in suizidalen Krisen ist“, betont Salome Möhrer-Nolte, stellvertretende Vorsitzende der TelefonSeelsorge Deutschland e.V.
„Menschen mit Suizidgedanken brauchen eine spezifische Ansprache. Genau dafür stehen wir bereit.“
Suizidprävention als gesellschaftliche Aufgabe
Neben der individuellen Begleitung wird die TelefonSeelsorge zunehmend auch im öffentlichen Raum sichtbar: An Bahnhöfen und Autobahnen weisen Schilder auf das niedrigschwellige Angebot hin. Nachrichten und Medienschaffende weisen vielfach auf das Angebot hin. Diese Präsenz verdeutlicht, wie wichtig es ist, Menschen in Momenten höchster Verzweiflung einen direkten, anonymen Zugang zu Hilfe zu eröffnen. Doch diese flächendeckende Erreichbarkeit steht unter Druck. Kirchliche und kommunale Mittel reichen vielerorts nicht mehr aus, um die bestehenden Angebote dauerhaft zu sichern. Deshalb setzt sich die TelefonSeelsorge nachdrücklich für ein Suizidpräventionsgesetz ein, das nicht nur hochspezialisierte, klinische Angebote stärkt, sondern auch die niedrigschwellige, präventive Unterstützung finanziell absichert.
„Menschen in Krisen brauchen keine bürokratischen Hürden, sondern schnelle Hilfe und das verlässlich in allen Regionen Deutschlands“, formuliert Helmut Ellensohn, Vorstand der TelefonSeelsorge Deutschland e.V. TelefonSeelsorge kann dies flächendeckend anbieten.
Gemeinsame Verantwortung
Suizidprävention gelingt nur, wenn Politik, Gesellschaft und Hilfsorganisationen an einem Strang ziehen. Die TelefonSeelsorge will dazu beitragen, das Thema in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und gemeinsam mit Partnern daran zu arbeiten, dass niemand in seiner Not allein bleiben muss.
Telefonseelsorge®