Die Woche des Bürgerschaftlichen Engagements lenkt die Aufmerksamkeit auf Wert und Sinn ehrenamtlicher Tätigkeiten. Die TelefonSeelsorge bietet seit fast 70 Jahren ehrenamtlich Engagierten Raum für mitmenschliche Unterstützung und sinnvolle eigene Weiterentwicklung.
Die über einhundert Dienststellen der TelefonSeelsorge Deutschland (TSD) bilden Menschen darin aus, Mitmenschen in Lebenskrisen zu unterstützen. Es geht darum, so zu reden und so zuzuhören, dass das Gegenüber Vertrauen fassen kann. Es soll sich ernst genommen und verstanden fühlen. Die dadurch erreichte Atempause von der Krise hilft oft schon, um Abstand zu gewinnen und Auswege zu erkennen.
„Das Ehrenamt bei der TelefonSeelsorge ist anspruchsvoll. Niemand kann vorhersehen, was kommen wird, wenn das Telefon klingelt“, betont Lydia Seifert, Geschäftsführerin der TelefonSeelsorge Deutschland.
„Es kann eine einsame Person sein, die sich nach einem Kontakt und einer Stimme sehnt – oder ein Mensch in tiefster Verzweiflung in einer subjektiv ausweglosen Lage. Auf beides müssen unsere ehrenamtlich Engagierten vorbereitet sein, in beiden Situationen und allen möglichen weiteren müssen sie angemessen reagieren können“, so Lydia Seifert weiter. Die Ratsuchenden profitieren von der sorgfältigen, in der Regel mindestens einjährigen Ausbildung. Sie ist Voraussetzung für den Dienst am Telefon und umfasst einen hohen Anteil an Selbsterfahrung, aber auch die Vermittlung von Kenntnissen zu Themen wie psychische Erkrankungen und Suizidalität. Eine umfangreiche Hospitationsphase sorgt für den guten Einstieg in die Praxis. „Ich habe schon häufiger bei der Telefonseelsorge angerufen und immer meinen Frust und meine Ängste loswerden können. Sehr ans Herz zu legen, wenn man mal nicht weiß, mit wem man reden soll.“ – Diese Rückmeldung einer ratsuchenden Person ist kein Einzelfall. Die anspruchsvolle Ausbildung trägt Früchte.
Der Geschäftsführerin ist aber noch ein weiterer Aspekt wichtig: „Die Gesprächskompetenz unserer Beraterinnen und Berater endet nicht mit dem Ende ihrer Schicht. Sie nehmen sie mit in ihren Alltag, in ihre Familien und Freundeskreise, an ihre Arbeitsplätze und in ihre Nachbarschaft.“ Damit leistet die TelefonSeelsorge über die konkrete Beratungs- und Seelsorgearbeit hinaus einen weiteren Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander.
Wer sich für das Ehrenamt bei der TelefonSeelsorge interessiert, findet hier weiterführende Informationen: Neben der telefonischen Beratung können Ehrenamtliche auch mit einer entsprechenden Zusatzausbildung per Chat oder Mail beraten.
Woche des bürgerschaftlichen Engagements
Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements vom 8. bis 17. September 2023 ist eine Initiative des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). „Das BBE ist ein Zusammenschluss von Akteur*innen aus Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das übergeordnete Ziel der mehr als rund 290 Mitgliedsorganisationen ist die nachhaltige Förderung von Bürgergesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in allen Gesellschafts- und Politikbereichen.“ (Quelle: https://www.engagement-macht-stark.de/ueber-uns/)