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Mutmach-Geschichte zum 3. Advent

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Weihnachtsdienst

„TelefonSeelsorge, Guten Abend“ – so fangen Gespräche am Abend oft an. Auch am Heiligen Abend. Wer ruft an diesem Abend an? Wen quälen (auch) an diesem Abend drückende Sorgen, niederschmetternde Einsamkeit, Angst und Not? Mit solchen Gedanken sitzt die Seelsorgerin am Telefon. Hat sie selbst Angst? Nicht die richtigen Worte zu finden? Dass ihr das Herz bricht über der großen Not gerade an diesem Abend?

Das Telefon klingelt und die Stimme am anderen Ende der Leitung klingt – fröhlich. „Frohe Weihnachten Ihnen und danke, dass Sie heute Abend für uns da sind“, hört die Seelsorgerin. „Was für ein schöner Gesprächsbeginn“, sagt sie, aufrichtig erfreut. „Wie freundlich von Ihnen, mir das zu sagen.“ „Die TelefonSeelsorge hat mir schon dunkle Stunden überbrückt, dafür bin ich wirklich dankbar. Und gibt es einen besseren Abend als heute, um Dankeschön zu sagen?“ Was sie denn heute Abend noch tun werde, fragt die Telefonseelsorgerin, immer noch ein wenig ängstlich, ob jetzt doch das große Leid hervorbricht. „Ich habe meine Nachbarin eingeladen, herüberzukommen – sie ist auch allein und wir werden es uns gemütlich machen.“ „Oh wie schön – dann alles Gute und Frohe Weihnachten Ihnen beiden.“

Wie er begonnen hat, geht der Abend in der Telefonseelsorge-Stelle weiter – es rufen Menschen an, die Leid kennen, aber die offenkundig damit umgehen können. Für dieses eine Mal scheinen die Anrufenden entschlossen, an der besonderen Stimmung des Weihnachtsabends teilzuhaben. Am Ende des Dienstes, beim kurzen Übergabe-Gespräch sagt die Seelsorgerin zu dem Kollegen, der sie ablöst: „Ich hatte Angst vor diesem Dienst und es war der schönste, den ich je gemacht habe. Was für ein Weihnachtsgeschenk. Ich wünsche Dir einen genauso guten Dienst und – Frohe Weihnachten.“

Die Mutmachgeschichten stammen von ehrenamtlich Engagierten der TelefonSeelsorge Deutschland. Alle Fotos stammen von Gisela Merkuur/Pixabay.

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